Diese Fehler machen schnell alle in ihren Beziehungen – und du wahrscheinlich auch ;)
- Sina Mösch
- 24. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Feb.
Kennst du das? Du bist im Straßenverkehr unterwegs, und jemand schneidet dich rücksichtslos. Sofort denkst du: „Was für eine rücksichtslose Person!“
Aber: Hast du dich nicht selbst schon einmal in einer Situation befunden, in der du es eilig hattest und vielleicht nicht ganz nach den Regeln gespielt hast?
Hier stoßen wir auf ein häufiges psychologisches Phänomen: den fundamentalen Attributionsfehler . Und das Spannende ist: Dieser Fehler passiert nicht nur im Straßenverkehr – er passiert vor allem in unseren Beziehungen.

Was ist der grundlegende Attributionsfehler?
Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt unsere Tendenz, das Verhalten anderer sofort auf ihren Charakter zurückzuführen – und die Situation dazu zu übersehen.
Wenn jemand im Meeting unhöflich ist, denkst du: „So ein unfreundlicher Mensch!“
Doch vielleicht hatte die Person gerade einen schwierigen Tag oder belastende Nachrichten erhalten.
Kurz gesagt: Wir bewerten andere oft härter – und sehen die Situation nicht.
Warum passiert uns das – gerade in Beziehungen?
Weil unser Gehirn Abkürzungen liebt. Es ist einfacher, schnell eine Erklärung zu finden, die in unser Bild passt, als den kompletten Hintergrund zu durchdenken.
In Beziehungen führt das schnell zu Konflikten:
Dein/e Partner/in antwortet kurz angebunden – und du denkst: „Egoistisch und desinteressiert!“
Du übersiehst: Vielleicht ist es Stress, Erschöpfung oder etwas, das nichts mit dir zu tun hat.
Das Problem: Wir unterstellen dem anderen eine Absicht – statt nach dem Grund zu fragen.
Wie kannst du den grundlegenden Attributionsfehler überwinden?
Hier sind vier einfache Schritte, die deine Beziehung nachhaltig verändern können:
1. Bewusstsein schaffen: Erkenne, dass du diesen Fehler machst. Alle tun es – und doch verändert schon das Bewusstsein viel. Frage dich: „Beurteile ich hier die Person – oder die Situation?“
2. Perspektivwechsel üben: Bevor du vorschnell urteilst, halte inne: „Was könnte der Grund für das Verhalten sein?“ Stelle dir dein Gegenüber als Mensch vor, der ebenfalls Sorgen, Stress oder Unsicherheiten hat.
3. Nachfragen statt annehmen: Anstatt sofort zu urteilen, frag nach: „Geht es dir gut?“ oder „Was beschäftigt dich gerade?“ Ein kurzer Dialog kann Türen öffnen – und Missverständnisse verhindern.
4. Geduld entwickeln: Gib dir und deinem Gegenüber Raum. Schnellurteile entstehen in Sekunden – doch Nähe wächst durch Zuhören und Verstehen.
Wie dieser Perspektivwechsel deine Beziehung revolutionieren kann:
Stell dir vor: Dein/e Partner/in vergissst, den Einkauf zu erledigen. Dein erster Gedanke: „So rücksichtslos!“
Aber statt zu kritisieren, fragst du: „Hattest du einen stressigen Tag?“
Was passiert?
Dein Gegenüber fühlt sich gesehen – nicht angegriffen.
Du bekommst die Chance, die wahren Hintergründe zu verstehen.
Und das Gespräch wird verbunden – statt verletzend.
Diese kleine Veränderung in deiner Wahrnehmung kann einen großen Unterschied machen:
Du wirst weniger streiten – und mehr verstehen.
Du lernst, das Beste im anderen zu sehen – nicht nur das Offensichtliche.
Deine Beziehung wird wärmer, sicherer und offensiver.
Hast du dich selbst schon einmal dabei ertappt, vorschnell zu urteilen?
Wir alle haben das schon getan. Aber genau hier liegt die Chance:
Denn wahre Nähe entsteht, wenn wir bereit sind, hinter das Verhalten zu schauen – und den Menschen dahinter zu sehen.
Möchtest du tiefer in eure Beziehungsmuster eintauchen und lernen, wie ihr euch wirklich versteht? Dann melde dich für ein Erstgespräch – und wir finden gemeinsam heraus, wie ihr alte Missverständnisse in neue Nähe verwandeln könnt.
Comments